Kulturerbe
Die über130-jährige Geschichte von Hemmerle hat ihre heutigen Fachkenntnisse und Gestaltungsprinzipien deutlich geprägt. Als Familienunternehmen, in vierter Generation, hat sich ein Ethos entwickelt, in dem Freiheit und der Glaube, Grenzen zu überwinden, im Mittelpunkt des Denkens und Forschens stehen. Von seiner Geschichte als Medaillenmacher für das bayerische Königshaus und den Vatikan bis hin zum Einfluss deutscher Kunstströmungen wie dem Bauhaus und der Neuen Sachlichkeit hat Hemmerle gelernt, Inspirationen aus der Vergangenheit und der Gegenwart aufzunehmen und mit einer innovativen und kühnen Perspektive zu verbinden.
1893
MEDAILLEN UND ORDEN
Die Gebrüder Joseph und Anton Hemmerle übernehmen in München einen etablierten Goldschmiedebetrieb, spezialisiert auf die Herstellung von Orden und Medaillen, zu dessen Kundenkreis auch die bayerische Königsfamilie zählt. Die Brüder geben dem Betrieb deren Namen und setzen ihre Ideen zu einem eigenen Stil um. Sie experimentieren mit verschiedenen Materialien und verfeinern ihre Handwerkskunst stetig.
1900
PARIS EXPOSITION UNIVERSELLE
Zur Pariser Weltausstellung zeigt das Haus Hemmerle ein aus Emaille und Edelsteinen gefertigtes Bischofskreuz. Dieses gilt als das Herzstück der ausgestellten Juwelen und wird mit einem der begehrten Preise ausgezeichnet.
1904
MAXIMILIANSTRASSE
Hemmerle öffnet sein Ladengeschäft in der Maximilianstraße, Münchens elegante Einkaufsmeile. Neben eigenen Entwürfen werden auch Silber, Orden und antiker Schmuck angeboten. Das Geschäft existiert heute noch am selben Ort.
1905
MAXIMILIANSORDEN
Seit jeher ist Hemmerle für die Herstellung des bayerischen Maximiliansordens verantwortlich. Eingeführt von König Maximilian II. von Bayern, wird er für besondere Verdienste in den Bereichen Wissenschaft und Kunst verliehen. Die Anzahl der lebenden Ordensträger darf die Grenze von einhundert nicht überschreiten.
1921
JOSEPH JR AND CARL HEMMERLE
Zu Beginn der zwanziger Jahre treten Josephs und Antons Söhne Joseph Jr. und Carl Hemmerle in das Unternehmen ein.
1937
CARL HEMMERLE
Carl Hemmerle übernimmt die Geschäftsleitung.
1968
NEUGESTALTUNG
Philosophie
Die Originalität, Individualität und Schönheit unserer Welt widerspiegelnd, verbindet Hemmerle die Sprache der Bildhauerei mit den funktionalen Anforderungen des Schmuckdesigns, um einzigartige, beständige und zeitlose Kreationen zu schaffen. Den Materialien, bei denen seltene Steine und unorthodoxe Metalle oft der Ausgangspunkt sind und die Kreativität antreiben, wird wenig Hierarchie eingeräumt. Auffällige Materialkombinationen, ungewöhnliche seltene Hölzer und antike Artefakte, die Entwicklung einer eigenen Patina und die Verwendung einer Vielzahl von Metallen sind einige der Komponenten, die Hemmerle auszeichnen.
1993
100 JAHRE HEMMERLE
Anlässlich des hundertjährigen Bestehens des Hauses Hemmerle entsteht ein beeindruckend ausgeführter Bayerischer Löwe. Diese besonders aufwendig gearbeitete Brosche wird erstmals in Berlin zum Firmenjubiläum gezeigt.
1995
EINE EIGENE ZEITGENÖSSISCHE KUNSTFORM
Stefan Hemmerle und seine Frau Sylveli übernehmen die alleinige Verantwortung für das Haus und sehen die Zeit für einen Neubeginn gekommen. Sie verschreiben sich einer kraftvollen, mutigen und progressiven Ästhetik, inspiriert von kulturellen Referenzen aus Kunst und Architektur. Das neue künstlerische Konzept geht auf die Anregung einer Kundin zurück, die konventionelles Schmuckdesign nicht schätzte und stattdessen Schmuckstücke aus Berliner Eisen trug. Davon inspiriert, fertigt Stefan Hemmerle einen Diamanten in einer Fassung aus Eisen.
Nicht jeder Kunde inspiriert den Designer, einen völlig neuen Weg zu beschreiten – und daraus einen ganz neuen Stil zu entwickeln.
Alison Burwell – Wmagazine1998
NEUGESTALTUNG DES LADENLOKALS
Im Einklang mit der einzigartigen Hemmerle-Ästhetik gestaltet Sylveli Hemmerle, gemeinsam mit dem gefeierten holländischen Designer und Architekten Tom Postma, die Geschäftsräume in der Maximilianstraße neu.